mit den versprochenen bildern vom kulinarium wird es leider nichts, erstens muß ich zugeben, dass ich erst beim hauptgericht dran gedacht habe welche zu machen und zweitens hatten wir ehrlich ein bisl stress.
ich kann ihnen aber versichern, dass es ganz okay war, zumindest waren die leute recht zufrieden, ich hab nämlich anschließend die schnapsverkostung moderiert, weil die liebe helga wetter krank wurde und nicht anwesend sein konnte und so war es mir möglich das gästelob ausnahmsweise mal persönlich entgegen zu nehmen. tut der persönlichen eitelkeit ab und zu auch ganz gut.
sie müssen wissen, der waldviertler mensch ist gewissermaßen der taliban unter den essern.
sowas von konservativ und verbohrt und mit scheuklappen behaftet, dass es schon teilweise skurril ist. ich hab schon so mancherorts gelebt und gekocht, aber "mag ich nicht, kenn ich nicht, ess ich nicht, würd ich nicht essen, habe ich noch nie gegessen" so oft wie hier habe ich diese worte noch nirgends gehört. und ich sprech da jetzt nicht etwa von seeigeln oder wellhornschnecken oder anderen exotischen dingen, sondern solche sachen wie spargel, bries oder wachteln, also sachen die jetzt, sagen wir, nicht unbedingt vom mond kommen....
und wenn der waldviertler nicht mindestens drei mal die woche irgendwas paniertes zu essen bekommt, dann fällt er sowieso in eine tiefe depression.
aber es gibt schlimmeres...
wo ich früher sinnlose monologe gehalten habe, ringt mir das heute nur mehr ein lächeln ab.
aber, was ich eigentlich sagen wollte, mir fällt selber auf, vom kochen her bewege ich mich zunehmend (gezwungenermassen) in eine eher klassische richtung, trotzdem nicht ganz alltäglich oder gar profan, aber im vergleich zu dem was ich früher gemacht habe, doch eher gesetzt.
viel mehr augenmerk lege ich inzwischen auf handwerkliche dinge, es ist mir unglaublich wichtig, dass die sachen richtig gut abgeschmeckt sind, dass garpunkte genau getroffen werden, dass konsistenzen und beschaffenheiten meinen idealvorstellungen entsprechen oder zumindest nahe kommen.
ich geh da manchmal meinen leuten richtiggehend auf den sack, wenn mir etwas nicht passt.
nehmen sie zb. einen einfachen spinatknödel, ein rotkraut oder einen liptaueraufstrich, die bandbreite des möglichen kann da von der mittleren katastrophe bis hin zum "oohh und aahh, so gut" reichen.
und genau um das gehts mir....
die idee für das fotomotiv habe ich mir von der verehrten frau alma geklaut, weil das gekritzel genau meine arbeitsweise ist.
