angedacht hab ich mein wirtshäusl folgendermassen:

ambiente:
kann man sowieso nie jedem recht machen, jede ambitionierte "schöner wohnen" leserin hat immer irgendwas herum zu mäkeln, das hätte ich so gemacht, das finde ich unpassend usw.
hallo... ein lokal, auch wenn es mein eigenes ist, ist nicht mein wohnzimmer, sondern immer ein kompromiss, ein restaurant ist atmosphärisch gesehen immer eine prostituierte, es muss eine grosse bandbreite an vorlieben und bedürfnissen befriedigen. die einen mögen es rustikal, für die anderen muss es state of the art sein. so what?
egal. wer zu mir auf besuch kommt, wird es sehen.

service:
hundert prozent vertrauen in die schwarze katze.
sie lebt das, das gastgeber sein. sie freut sich über jeden der herein kommt. sie scheisst mich zusammen, wie nur was, wenn irgendwas nicht so richtig gepasst hat, sie hat das richtige gespür und gefühl.. für menschen, für das was die leute wollen. nicht nur deswegen möchte ich mit niemandem anderen zusammen arbeiten und das ganze wagnis eingehen.

wein:
schwieriges thema.
logischerweise wird die region dominieren, weinviertel. nicht so die renommiergegend für weinfreaks. dennoch, wenn man sich umschaut und interessiert ist gibts wirklich ein paar recht gute weinbauern, klar, wir reden hier nicht von international herzeigbarem niveau. dennoch gibts einige, die echt ordentlichen wein machen, der stift franz, zull, klein, bannert, studeny, hardegg, jordan, fidesser. meine wachauer und burgendländer lieblinge wird es natürlich auch geben, jedoch, offiziell, keinen nicht österreichischen wein. für spezielle anlässe und momente werd ich natürlich den einen oder anderen pfeil im köcher haben. (ducru, gaja, elena walch, bratasiuk oder so)

schnaps:
reinhard wetter, hans reisetbauer, alois gölles, christoph kössler.
grappa, den einen oder anderen raritäten cognac.

küche:
naja, was soll ich sagen. sie müssen wissen, ich bin in der besseren vier und fünf stern hotellerie westösterreichs "gross" geworden. habe auslandsjahre in guten und in sehr guten hotels und restaurants in deutschland und in der schweiz verbracht. abgefahrene gerichte, molekulares, fusioniertes, allzu "kreatives" war nie so richtig mein ding, wiewohl ich mich mit allem befasst und beschäftigt habe. meine liebe, mein verständnis an der kocherei gehört, in allererster linie, dem geschmack, der stimmigkeit, der harmonie, dem zusammenpassen und nicht so sehr den gegensätzen oder widerparten, schlüssig muss es sein. und kräftig in der substanz. zur orientierung, johanna maiers küche schmeckt mir persönlich, ein bisl zu lind.
innereien werden ein thema sein, fisch sowieso (zwei sorten), fleisch nur von allererster qualität, kein exotisches gemüse, kein exotisches obst.
traditionelles, saisonales, neu überdachtes sollte genug spielraum bieten sich aus zu toben und abwechslungsreiches an zu bieten.
alles zu einem fairen preis. versteht sich von selbst.

dass die nachfrage, nach genau dem, dort wo das ganze statt finden wird, besteht, weiss ich.
und darauf freue ich mich.
ich kann nämlich nicht anders.